Ein Nachmittag am Wolfgangsee: mit dem Tretboot über den See

Die Schönheit des Wolfgangsees vom Wasser aus erleben und dabei so einige versteckte Details entdecken: Mit einem Tretboot des Seehotel Billroth lässt sich der See in Ruhe und mit Nostalgie-Charme erkunden. Mit dem warmen Sommerwind im Haar und der Sonne im Gesicht gleiten wir über den See – und der Entspannung entgegen.

Wolfgangsee Landschaft und BadenAls wir – das erste Mal etwas zaghaft, dann mit mehr Selbstvertrauen – in die Pedale des Tretboots treten, fühlen wir uns in der Zeit zurückversetzt. Wie damals, als wir noch Kinder waren, gleiten wir heute mit dem Tretboot über den See. Unter unserem Boot plätschert leise das Wasser und der warme Sommerwind kühlt unsere strahlenden Gesichter. Früher haben wir uns wie furchtlose Glücksritter gefühlt – wie kleine Piraten auf dem Weg zum nächsten Abenteuer. Heute fahren wir eher der Entspannung entgegen, freuen uns auf ein paar erholsame Stunden auf dem Tretboot – unserer kleinen, privaten Insel mitten im Wolfgangsee. Eine freundliche Mitarbeiterin des Seehotel Billroth hat uns diesen Ausflugstipp am Wolfgangsee verraten – einfach ein Boot ausleihen und den Wolfgangsee vom Wasser aus erkunden. Während das Bootshaus mit den bunten Tretbooten des Seehotel Billroth hinter uns immer kleiner wird, zieht uns der See in seinen Bann. Das kristallklare Wasser schimmert in herrlichen Edelsteinfarben, von Saphirblau bis Jadegrün. Die saftig-grünen Wiesen, dunkelgrünen Wälder und steingrauen Felsen, die teilweise bis ans Ufer reichen, bilden dazu einen reizvollen Kontrast. Auch die majestätische Bergwelt um uns herum ist einmalig: ob Schafberg oder Zwölferhorn, alles scheint zum Greifen nah.

Das Ochsenkreuz und die Sage vom glücklichen Metzger

Ochsenkreuz Wolfgangee im Salzkammergut

Von der romantischen Bucht des Hotel Billroth aus nehmen wir Kurs auf einen Geheimtipp, den uns unsere Servicedame beim Frühstück verraten hat: das Ochsenkreuz. Auf einer kleinen Insel westlich des Falkensteins gelegen, gibt es zu diesem charmanten Platz eine Sage. Ein Aberseer Bauer soll seinen Ochsen auf einem schmalen Weg entlang des Wolfgangsees nach St. Gilgen getrieben haben, um ihn dort schlachten zu lassen. Doch plötzlich brachen Steine aus der Wand und kleine Felsbrocken fielen zu Boden. Das große Tier scheute und geriet in Panik. In blinder Angst stürzte der Ochse in den See. Der Bauer war verzweifelt: Er konnte nicht schwimmen, wollte aber auch seinen Ochsen nicht verlieren. Also warf er sich mit einem Hechtsprung ins Wasser und bekam gerade noch den Schwanz des Ochsen zu fassen. Daraufhin zog ihn der Ochse quer über den ganzen See bis zu dieser kleinen Insel. Froh und dankbar, noch am Leben zu sein, ließ der Metzger an Ort und Stelle einen kleinen Bildstock errichten. So kamen die Insel, die offiziell „Metzgerinsel“ heißt, und das Kreuz der Sage nach zu ihrem Namen. Als wir mit unserem Tretboot an der Insel vorbeifahren, können wir das weiße Marterl gut erkennen, das in der Mitte der kleinen Insel thront. Wir bleiben eine Weile und stellen uns lächelnd vor, wie der große Ochse den armen Bauern hier ans Ufer gebracht hat. Kurz darauf gondeln wir gemütlich weiter. Schließlich möchten wir noch mehr schöne Details des Wolfgangsees entdecken.

Wo sich wagemutige Klippenspringer in die Tiefe stürzen

Unser nächstes Ziel: die Falkensteinwand. Jahr für Jahr stürzen sich hier wagemutige Klippenspringer in den Wolfgangsee – an dieser Stelle ist der See besonders tief. Auch heute sehen wir – von der Ferne nur als bunte Figuren zu erkennen – eine kleine Gruppe Klippenspringer am Felsen stehen. Wir bringen unser Tretboot noch ein wenig näher, setzen uns anschließend auf die mitgebrachten Handtücher und legen eine kurze Pause ein. Mit etwas Glück können wir sogar einen Klippenspringer live erleben. Die höchste Absprungstelle an der Falkensteinwand ist mit 27 Metern über dem See sehr beeindruckend. Um einen derartigen Sprung unfallfrei hinter sich zu bringen, sind einige Dinge zu beachten. Ungeübten wird dringend davon abgeraten. Die Gruppe, die heute oben an der Falkensteinwand steht, scheint jedoch nicht das erste Mal hier zu sein. Gespannt beobachten wir, wie der erste Springer aus den Bäumen in den Sonnenschein tritt und sich ganz nah an der Felskante platziert. Ein paar Mal wedelt er mit den Armen, als würde er gleich wegfliegen. Und dann – wir halten unbewusst den Atem an – drückt er sich vom Boden weg und segelt in einem eleganten Bogen hinunter, dem türkisblauen Wasser entgegen. Spätestens, als der Springer gekonnt in das kühle Nass des Wolfgangsees eintaucht, sind wir uns sicher: Wir haben eben einem sehr begabten Amateur, wenn nicht gar Profi, zugesehen. Kein Wunder: Spätestens, seit Red Bull hier regelmäßig spektakuläre „Cliff-Diving-Bewerbe“ austragen ließ, zieht der Falkenstein Klippenspringer aus aller Welt an. Vielleicht hat uns der mutige Klippenspringer inspiriert, vielleicht hat die Sonne am Nachmittag noch etwas mehr an Kraft zugelegt. Jedenfalls können wir es nun kaum erwarten, selbst in das glasklare Wasser zu tauchen. Kurz mit den Zehen angetestet – die Wassertemperatur ist angenehm. Also überlegen wir nicht lange, stellen uns auf der Rückseite unseres Tretboots in Position und springen auf drei ins Wasser. Prustend und lachend tauchen wir kurz darauf wieder auf – herrlich erfrischt.

Aus datenschutzrechtlichen Gründen benötigt YouTube Ihre Einwilligung um geladen zu werden.
Akzeptieren
Falkensteinwand Klippen Wolfgangsee

Ein Picknick mitten am See

Wir schwimmen ein paar Runden um das Tretboot, tauchen unter und genießen die Stille. Hier, mitten am See, sind wir fast für uns alleine. Genüsslich drehen wir uns auf den Rücken und beobachten für eine Weile die zarten Wolkenformationen, die über uns hinwegziehen. Schließlich ziehen wir uns wieder auf das Tretboot hinauf und lassen uns von der Sonne und der warmen Brise trocknen. Nebenbei packen wir unser kleines Picknick aus – wir haben etwas Obst und Getränke dabei. Genug für ein kleines Picknick mitten am See – ausgiebig schmausen wollen wir dann schließlich am Abend wieder auf der wunderschönen Seeterrasse des Seehotel Billroth. Nachdem wir noch eine Weile die Sonne genossen haben, machen wir uns langsam auf den Rückweg. Gemächlich treten wir in die Pedale und bringen unser nostalgisches Fortbewegungsmittel in Schwung. Das Ufer des Wolfgangsees kommt näher und wir können schon die ersten Badegäste am Privatbadestrand des Seehotel Billroth ausmachen. Die Liegewiese dahinter schaut verlockend aus und wir beschließen spontan, uns vor dem Abendessen noch mit einem Buch auf eine der bereitgestellten Sonnenliegen zu begeben. Schon haben wir das Bootshaus erreicht und überlassen unser Tretboot einem Hotelmitarbeiter. Bleibt noch die Frage: Was jetzt zuerst? Ein Nachmittagsschläfchen auf der Liegewiese, hausgemachter Kuchen auf der Terrasse oder vielleicht ein Eis? Lächelnd schlendern wir über die Liegewiese in Richtung Hotel und freuen uns darüber, so viele wunderbare Optionen zu haben.